Villa Krüger, Brandenburg an der Havel
Sanierung und Umnutzung zu einem hochwertigen Hotel, Café und Restaurant mit Tagungsstätte
Bauherr: Denkmal Invest Brandenburg GmbH & Co Villa Krüger KG
Projektzeitraum: 2018 - 2021
Baukosten: ca. 3,0 Mio. EUR
Status: Bau- und Gartendenkmal
Die repräsentative Fabrikantenvilla wurde in den Jahren zwischen 1906 und 1910 nach Plänen von Paul Schultze-Naumburg errichtet. Der imposante, zweigeschossige Putzbau mit Mansarddach ist in Richtung des großangelegten Gartens ausgerichtet, der einst bis an das Havelufer reichte. Durch einen halbkreisförmigen Altan in der Gebäudemitte, der den Zutritt zum Garten repräsentativ betont, wird die Südfassade zur Schauseite. Östlich grenzt ein eingeschossiger Saalbau an, der sich havelseitig durch fünf große rundbogige Fenstertüren öffnet. An dessen Ostseite schließt sich zudem ein eingeschossiger Wirtschaftsflügel mit Satteldach und beidseitigem Dreiecksgiebel an.
1945-1950 wurden einzelne Kellerräume der Villa vom russischen Geheimdienst NKWD als Hafträume genutzt. Die erhaltenen Zellentüren sind Zeugnisse dieser Zeit. Von 1954-2013 wurde das Anwesen als Kindertagesstätte genutzt.
Ziel der Umbau- und Sanierungsmaßnahmen ist es, den repräsentativen Charakter der historischen Fabrikantenvilla im Zuge der geplanten Umnutzung zu einem hochwertigen Hotel- und Gastronomiebetrieb wieder herauszuarbeiten. Die bauzeitliche Grundrissstruktur der Villa wurde in Zeiten ihrer Nutzung als Kindertagesstätte durch zahlreiche Raumunterteilungen verändert – beispielsweise wurde die einst axiale Erschließung verbaut, die einen direkten Zugang in den zentralen Gartensaal ermöglichte. Insbesondere in den 25 geplanten Gästezimmern, die sich über alle Gebäudeteile verteilen, soll der individuelle Charme der Villa wieder erlebbar werden.
Das Gebäude soll jedoch nicht ausschließlich auf die Bauzeit hin rekonstruiert werden. Auch nachträgliche Spuren sollen erhalten werden. Das Kellergeschoss wird zur Unterbringung der erforderlichen Hotelwirtschaftsräume komplett ausgebaut. Im Kontext des historischen Gebäudes wird gartenseitig zudem ein schlichter Neubau entstehen, der Raum für weitere Gästezimmer und einen Wellnessbereich bietet.
- Objektplanung
- Bestandserfassung
- Generalplanung
- Tragwerksplanung
- Umbau zu einem Hotel- und Gastronomiegebäude
- Erweiterungsneubau für Gästezimmer und Wellness
- Denkmalgerechte Hüllensanierung
- Wiederherstellung der bauzeitlichen Grundrissstrukturen im EG/OG
- Neueindeckung des Saalanbaudaches in Anlehnung an historischen Biberschwanzdeckung
- Umsetzung von Brandschutzanforderungen
- Erneuerung der technischen Anlagen
- Erneuerung der Sanitäranlagen