Schloss Gollwitz
Sanierung und Umbau des Schlosses zu einer Begegnungsstätte
Bauherr: Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Projektzeitraum: 2007-2009
Baukosten: 2,3 Mio. EUR
Status: Einzeldenkmal
Das Schloss Gollwitz ist ein märkisches Herrenhaus vor den Toren Brandenburgs an der Havel. Den Ursprung des Schlosses bildet ein Gutshaus aus dem 14. Jahrhundert, das im 17. Jahrhundert abgerissen und neu errichtet wurde. Von der älteren Gutsanlage sind noch Nebengebäude erhalten. Entscheidende Umbauphasen gab es Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts, Ende des 19. Jahrhunderts und noch einmal Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein vernichtender Brand am 17. Februar 1929 machte dann einen umfassenden Wiederaufbau unumgänglich. Die Nutzung als Kinderheim nach der Enteignung der letzten Besitzer nach 1945 führte zu keinen gravierenden Veränderungen.
Unter Beteiligung unterschiedlicher Einrichtungen sowie der Mithilfe von Personen des öffentlichen Lebens wurde das Herrenhaus Gollwitz in anderthalb jähriger Bauzeit zu einer Begegnungsstätte umgebaut und Instand gesetzt. Es dient jüdischen und nichtjüdischen Jugendlichen aus Europa, Israel und den USA dazu, durch gemeinsame Seminare und Workshops die jüdische Kultur zu vermitteln, einander kennen zu lernen und Erfahrungen auszutauschen.
Bei der Planung und Bauleitung waren hohe denkmalrechtliche Belange zu berücksichtigen. Für die neue Nutzung mussten im Herrenhaus sowohl Tagungs- und Seminarräume als auch 22 Gästezimmer (mit eigenen Badezimmern) für ein bis fünf Personen geschaffen werden. Unter Bewahrung der historischen Bausubstanz wurden im ersten und zweiten Obergeschoss additive Raumstrukturen geschaffen, die gegebenenfalls ohne Substanzverlust wieder entfernt werden können.
- Generalplanung
- Objektplanung
- Tragwerksplanung
- TGA-Planung
- Brandschutz
- Sanierung und Umbau des ehemaligen Herrenhauses zur Begegnungsstätte
- Auflösung der Raumstruktur des ersten und zweiten Obergeschosses zur Errichtung von Seminarräumen, Beherbergungszimmern mit entsprechenden Sanitäreinrichtungen sowie einer Küche
- Möblierung aller Räume
- denkmalgerechte Sanierung des Dachstuhls inkl. neuer Dachdeckung
- umfangreiche Wärmedämm- und Sanierungsmaßnahmen im Bereich des Mansarddaches
- statische Ertüchtigung der Holzbalkendecken
- Einbau von schwimmenden Trockenestrichen in den Obergeschossen zur Einhaltung der Schallschutzvorgaben
- Restaurierung bzw. Erneuerung der Parkett- und Dielenböden
- denkmalgerechte Sanierung der Putzfassade
- denkmalgerechte Instandsetzung und energetische Ertüchtigung aller Fenster und Außentüren
- Umsetzungen von Brandschutzanforderungen (BMA, Brand- und Rauchabschnitte)
- komplette Erneuerung der Haustechnik
- Wiederherstellung der Außenanlagen