Schloss Doberlug
Sanierung und Umnutzung der Schlossräume für die erste Brandenburgische Landesausstellung
Bauherr: Stadt Doberlug-Kirchhain
Projektzeitraum: 2012-2014
Baukosten: 5,6 Mio. EUR
Status: Einzeldenkmal
Den baulichen Ursprung der Schlossanlage bildet ein im 12. Jahrhundert gegründetes Zisterzienserkloster. Im 16. Jahrhundert wurde an dessen Stelle ein Schloss errichtet. Die im 17. Jahrhundert zum Renaissanceschloss umgebaute Anlage diente als Jagdschloss und Nebenresidenz des kursächsischen Fürstentums Sachsen-Merseburg. In diese Zeit fällt auch die Gründung der Stadt Dobrilugk. Nach dem Aussterben dieser kursächsischen Linie diente das Schloss als Verwaltungssitz und fiel 1815 auf Beschluss des Wiener Kongresses zusammen mit der Niederlausitz an Preußen. Auch danach diente es als Verwaltungsgebäude und im 19. Jahrhundert sogar als Gefängnis. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die Räume als Kaserne genutzt. Nach 1994 begannen vorsichtige Restaurierungsschritte und ab dem Jahr 1999 die Sanierung der Dächer und der Fassaden unter der Bauherrschaft der Brandenburgischen Schlösser GmbH. 2014 fand die erste Brandenburgische Landesausstellung mit dem Titel „Preußen und Sachsen, Szenen einer Nachbarschaft“ im Schloss Doberlug statt.
Ziel der Sanierung war es, die technischen Anforderungen an eine hochwertige Museumsnutzung umzusetzen. Gleichzeitig sollten auch die Voraussetzungen für vielfache Nachnutzungen geschaffen werden. Das gesamte erste Obergeschoss wurde für die Landesausstellung umgebaut, die durch das Haus für Brandenburgisch Preußische Geschichte konzipiert wurde.
Im Erdgeschoss wurden Servicefunktionen angeordnet. Im Nordflügel wird eine vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und dem Archäologischen Landesmuseum (BLDAM) zusammengestellte Ausstellung gezeigt. Im ersten Obergeschoss wurden die Wandfassungen in den repräsentativen Räumen nach bauzeitlichen Befunden rekonstruiert. In Räumen ohne historische Erkenntnisse wurden die Wände neu interpretiert. Das zweite Obergeschoss wurde zu Büro- und Veranstaltungsräumen umgebaut.
Zusätzlich zu den historischen Wendelsteinen und den einläufigen Stiegen entstanden drei neue Treppenhäuser und zwei Aufzüge um die barrierefreie, vertikale Erschließung des Gebäudes zu ermöglichen.
- Objektplanung
- A+S-Planung und SiGeKo
- Sanierung und Umnutzung der Schlossräume
- Neubau von drei Treppenhäusern
- Neubau zweier Aufzüge
- Herstellung eines einheitlichen Fussbodeniveaus in den Geschossen
- Statische Ertüchtigung von Wänden und Decken
- Brandschutztechnische Ertüchtigung von Wänden, Decken und Türen
- Erneuerung der gesamten Haustechnik
- Barrierefreie Erschließung auf 2 Ebenen
- Einbau von drei barrierefreien WC-Anlagen
- Einbau einer Brand- und Einbruchmeldeanlage
- Schwammsanierung
- Natursteinrestaurierung von Treppen und Gewänden sowie des Schlosswappens
- Sicherung und Restaurierung historischer Befunde an Wänden, Decken und Natursteinoberflächen