Residenz der Deutschen Botschaft, Bukarest, Rumänien

Residenz des deutschen Botschafters, Bukarest, Rumänien

Grundinstandsetzung und Erdbebenertüchtigung

Bauherr: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Projektzeitraum: 2009-2015

Baukosten: 7,6 Mio.

Status: Einzeldenkmal

Geschichte

Die denkmalgeschützte Villa der Residenz der deutschen Botschaft befindet sich im Zentrum der Stadt Bukarest. Das Gebäude wurde 1903/04 als repräsentatives Wohngebäude errichtet und wurde seitdem unter anderem als Krankenhaus und Goethe-Institut genutzt. Die aufwendig mit Stuck dekorierten inneren und äußeren Oberflächen, Fenster und Türen des Gebäudes sowie das Garagengebäude und Teile der Außenanlage stehen unter Denkmalschutz.

Projektbeschreibung

Die repräsentative Villa in Bukarest wurde generalsaniert und zur Residenz des deutschen Botschafters umgebaut. Aus Gründen unzureichenden Erdbebenschutzes war eine weitere Nutzung des Gebäudes nicht mehr vertretbar, weshalb eine Erdbebenertüchtigung notwendig wurde.

Die Umsetzung der Generalsanierung erfolgte unter Einhaltung sowohl des deutschen als auch des rumänischen Baurechts. Im Rahmen des örtlichen Baugenehmigungsverfahrens war die Zustimmung der rumänischen Behörden einzuholen, da die Erdbebenertüchtigung zu massiven Eingriffen in die historische Bausubstanz führte. Innerhalb des Genehmigungsverfahrens waren eine Vielzahl von Einzelgenehmigungen, Sondergutachten und Zustimmungen von lokal anerkannten Fachleuten einzuholen und vorzulegen.

Für das Gebäude waren unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes maximale Wärmedämmmaßnahmen zur Erfüllung der Anforderungen der EnEV 2009 sowie zur Schaffung maximaler Behaglichkeit vorgesehen.

Die historischen Innenwandflächen mit aufwändigem Stuck wurden erhalten und instandgesetzt. Das Farb- und Innenraumkonzept erfolgte auf Grundlage der historischen Befundlage. Für die Wärme- und Kälteversorgung des Gebäudes wurde eine monovalente reversible Wärmepumpenanlage mit einer Erdsondenanlage installiert.

Neben den ebenen Außenanlagen wurden als zusätzliche Freiflächen Teile des Daches gewonnen. Eine in zwei Ebenen gestaffelte Terrassenfläche und eine großzügige, intensive Dachbegrünung schaffen eine derzeitig nicht vorhandene Erweiterung des zur Verfügung stehenden Außenraums.

Planungsaufgabe
  • Generalplanung
  • Objektplanung
  • Tragwerksplanung
  • TGA-Planung
  • Bauphysik
  • Freianlagenplanung
  • Brandschutz
  • Erdbebenertüchtigung
  • Sicherheitsmaßnahmen
  • Sonderlichtplanung
  • RBBau
Bauaufgabe
  • Fassadensanierung mit aufwendigen Dekor von Ornamenten aus Similistein (Kalkgipsabformungen)
  • Dachgarten mit extensiver Dachbegrünung und Holzterrassen
  • Erdbebenertüchtigung nach EuroCode 8 und rumänischen Anforderungen:
  • Betonkern, Pfahlgründung und Erneuerung von Geschossdecken
  • Ertüchtigung einer bauzeitlichen Stuckdecke als HBV – Decke (Holzbetonverbunddecke)
  • Heizung / Kühlung durch Wärmepumpe mit Erdsondenfeld
  • Umsetzung von Brandschutzanforderungen- Rauchmelder, Brandmeldezentrale, Türen, Fluchtwege,
  • Sanierung und Erneuerung der Bodenbeläge
  • Metallrestaurierung- Denkmalgerechte Aufarbeitung der historischen Zaunanlagen, Fenstergeländer, dem Vordach und der Tür- und Toranlagen aus Guss (Portal, Hauptzugang, Garagenzufahrt).
  • Energetische Aufarbeitung der inneren Fenstertüren mit Isolierverglasung
  • Sicherheitsanforderungen an Türen und Fenster (RC3, Verglasung P6b)
  • Denkmalgerechte Aufarbeitung sämtlicher Bestandstüren und Fenstertüren aus Holz sowie der repräsentativen dreiläufigen Holztreppenanlage
  • Denkmalgerechte Natursteinarbeiten innen- Treppenanlage mit Verkleidung aus Marmor im Vestibül, Terrazzoaufarbeitung im Nebentreppenhaus

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