Herkulesbauwerk, Kassel

Herkulesbauwerk, Kassel

Sicherung und Instandsetzung

Bauherr: Hessisches Baumanagement

Projektzeitraum: 2006-11

Baukosten: 30 Mio. EUR

Status: UNESCO-Weltkulturerbe

Geschichte

Das Herkulesbauwerk wurde 1701 bis 1717 im Auftrag des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel errichtet. Es ist das Wahrzeichen der Stadt Kassel. Der Bau liegt im Westen der Stadt, am Rande des steil in Richtung Osten abfallenden Bergparks, oberhalb des Schlosses Wilhelmshöhe. Der italienische Architekt Giovanni Francesco Guerniero plante hier ein Oktogonplateau mit steiler Pyramide, die von der 8,25 Meter hohen Herkulesstatue bekrönt wird. Es handelt sich dabei um eine Nachbildung des antiken Hercules Farnese.

Projektbeschreibung

Alle Maßnahmen wurden strikt nach denkmalpflegerischen Grundsätzen entwickelt. Die wert­volle Bausubstanz wurde geschützt und dauerhaft bewahrt, gleichzeitig sollte das Bau­werk einer breiten öffentlichen Nutzung zugeführt werden.

Das Herkulesbauwerk ist aus dem in der Nähe gebrochenen Habichtswalder Tuffstein, einem Aschegestein vulkanischen Ursprungs, er­richtet worden. Konstruktiv gliedert es sich in die sichtbare Schale aus behauenem Tuff­stein sowie in das dazwischen liegende Verfüllmauerwerk aus einer Mischung ver­schie­den­er gebrochener Tuffsteine, Backsteine, Mörtel etc. Das Verfüllmauerwerk selbst sowie die Bereiche zwi­schen Fassadensteinen und dahinterliegendem Ver­füllmauerwerk wiesen eine Vielzahl von Hohl­räu­men auf. Daher wurden Fassadensteine vernadelt, neu ver­fugt und dahinterliegende Hohlräume durch Mör­tel­in­jektionen verpreßt, um sie so dauerhaft zu festigen.

Die Herkulesfigur und die Pyramide wurden stark von Feuchtigkeit angegriffen. Um die Schäden durch die nicht vorhandene Ent­wässerung der Herkulesfigur in Zukunft zu minimieren wurde auf der Außenseite, am Fuß des Posta­ments ein neuer großer Wasserabweiser ein­ge­baut, der das anfallende Regenwasser groß­flächig streut. Hervortretende Bauteile wie Gesimse und der­glei­chen wurden mittels Kupferverblechungen weitest­ge­hend geschützt.

Planungsaufgabe
  • Objektplanung LP 2-8
  • Generalplanung LP 3
Bauaufgabe
  • Reparatur der 8,25 m hohen Herkulesfigur einschließlich der geschmiedeten Unterkonstruktion
  • Neubau einer Spindeltreppe innerhalb der Pyramide
  • Einbau von Edelstahlfenstern in der Pyramide
  • Statische und mauerwerkstechnische Konsolidierung des Gesamtbauwerks, insbesondere der Pyramide
  • Neubau des Treppenpavillons auf der Oktogonplattform
  • Neue Aussteifungskonstruktion („Speichenrad“) im Sockelbauwerk (Oktogon)
  • Umfassende steinrestauratorische Instandsetzung des witterungsbedingt stark angegriffenen Tuffsteins
  • Instandsetzung und Neuorganisation der Abdichtung und Entwässerung
  • Neukonzeption von Treppen, Nadelsteinbrüstungen und ergänzenden Geländern
  • Planung Besucherlaufsteg im 1.OG

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