Handwerkskammer, Potsdam
Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen
Bauherr: Handwerkskammer Potsdam
Projektzeitraum: 2017-2022
Baukosten: 7,8 Mio. EUR
Status: Einzeldenkmal
Die heutigen Gebäude der Handwerkskammer gehen auf zwei spätbarocke bürgerliche Wohnhäuser zurück, die um 1780 nach Plänen von Carl von Gontard errichtet, im Zweiten Weltkrieg jedoch fast vollständig zerstört wurden. Nur Teile der zur Friedrich-Ebert-Straße gelegenen Fassade blieben relativ gut erhalten.
1946 wurden die Ruinen der Brandenburgischen Landeshandwerkskammer zugesprochen. Diese baute die Gebäude zwischen 1951 und 1953 für die eigene Nutzung wieder auf. Mit dem Wiederaufbau wurden die ursprünglich getrennten Gebäude zusammengefügt und mit einer einheitlichen Fassadengestaltung versehen. Im Grundriss besteht der dreigeschossige Bau nach wie vor aus zwei Gebäudeteilen – dem Nordflügel an der Charlottenstraße und dem Ostflügel an der Friedrich-Ebert-Straße, die durch ein Erschließungsgelenk miteinander verbunden sind.
In den 1970er Jahren wurde im Hof eine niedrige Remise hinzugefügt.
Ziel der aktuellen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen ist die Modernisierung des zentralen Sitzes der Handwerkskammer in Potsdam. Neben nutzungs- und bautechnischen Anforderungen spielen denkmalpflegerische Belange bei der Planung eine wichtige Rolle.
In erster Linie geht es darum, die Arbeitsbedingungen in räumlicher Hinsicht attraktiver zu machen. Durch Optimierung der Grundrisse im gesamten Gebäude werden die Raumzuschnitte und Erschließungen verbessert. Weiteres Ziel ist es, die Zuwendung der Handwerkskammer zur Öffentlichkeit architektonisch zu stärken. So wird im Erdgeschoss ein Kundenzentrum und im Obergeschoss ein multifunktionaler Veranstaltungssaal integriert. Von diesem ist der Zugang zu einer neugestalteten Terrasse zum Hof möglich, die von Mitarbeitern wie Besuchern gleichermaßen genutzt werden kann. Bleibt die Ansicht des Gebäudes straßenseitig weitestgehend erhalten, wird die Hoffassade mit neuen Holzfenstern und Schleppgauben modern gestaltet.
Des Weiteren soll die Erschließung des öffentlichen Gebäudes optimiert werden. Ein zentraler Haupteingang soll geschaffen und als solcher durch eine große zweiflüglige Stahl-Glas-Tür betont werden, da es derzeit mehrere, von außen gleichwertig scheinende Zugänge ins Gebäude gibt. Zudem wird die barrierefreie Erschließung aller Geschosse garantiert, u.a. durch Einbau eines Aufzugs. Im Nordflügel entsteht ein zweites Treppenhaus, das alle Geschosse miteinander verbindet und als zweiter Rettungsweg dient.
Im Kellergeschoss finden umfangreiche Umbaumaßnahmen statt, die vor allem der Verbesserung der Abdichtung gegen den hohen Grundwasserspiegel in Potsdam dienen.
- Objektplanung
- Modernisierung von Büroräumen
- Einrichtung eines Kundenzentrums im Erdgeschoss des Hauptgebäudes
- Integration eines Veranstaltungssaals (ca. 80 Personen) im 1. Obergeschoss
- Optimierung der Erschließung des öffentlichen Gebäudes (inkl. Einbau eines Aufzugs)
- Umsetzung von Brandschutzanforderungen
- Herstellung von Barrierefreiheit
- Abdichtung des Kellergeschosses
- Erneuerung der Haustechnik