27.01.2023

Justizzentrum Braunschweig fertig saniert

Nach umfassender Sanierung bietet das denkmalgeschützte Gebäude der ehemaligen Bezirksregierung in Braunschweig nun neue Räume für das Oberlandesgericht und die Generalstaatsanwaltschaft. Im Fokus der Ar­beiten standen die weitflächigen Innenräume mit 140 Zimmern auf etwa 4.600 m² Nutzfläche, die in Zusammenarbeit von rund 45 Gewerken um­fangreich saniert wurden. Hierbei wurden eine neue Sicherheitsschleuse im repräsentativen Eingangsbereich und vier neue Sitzungssäle integriert sowie ein Erweiterungsbau angegliedert. Ein stark verbauter, historischer Sitzungssaal wurde wiederentdeckt und auf Basis restauratorischer Un­tersuchungen neu in Szene gesetzt. Im Zuge der Sanierung wurden alle Oberflächen (Wände, Decken, Beläge, Fenster, Außentüren) des voluminösen Gebäudes aufgearbeitet. Zudem wurde das Denkmal sensibel an technisch-normative Anforderungen angepasst.

Baugeschichte
Nur wenige Jahre vor seinem Untergang durch die Novemberrevolution 1918, verewigte sich das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg mit einem monumentalen Regierungsgebäude in der Stadt Braunschweig. Das mittelalterliche Paulinerkloster musste weichen und wurde 1903 größtenteils abgerissen, nur der Chor der Kirche St. Paul wurde versetzt. Anstelle des Klosters wurde bis 1912 ein voluminöses, vierseitiges Verwaltungsgebäude mit großem Innenhof errichtet, in Blockrand angegliedert an ein kurz zuvor gebautes Bankgebäude. Die herrschaftlichen Sandsteinfassaden sind durch verschiedene neogotische Elemente gestaltet, wie maßwerkverziertem Staffelgiebel, Fialen, Türmchen und Spitzbogenfenster.