07.12.2021

Highdeck-Siedlung, Berlin: Bauhistorische Bestandsaufnahme

Fußgänger oben, Autos unten – mit der 1975 bis 1984 errichteten Highdeck-Siedlung in Berlin-Neukölln gingen die Architekten Rainer Oefelein und Bernhard Freund einer städtebaulichen Grundfrage des 20. Jahrhunderts nach: Wie lassen sich Auto- und Fußgängerverkehr so überein bringen, dass sie nicht in Konflikt geraten?

Ihre Lösung: Die Schichtung der Verkehrsflächen durch eine aufgeständerte Highdeck-Ebene, die je zwei, paralle Zeilenbauten miteinander verbindet und so ein verkehrsfreies Wegenetz in der Siedlung schafft. In einem partizipativen Planungsprozess mit den Bewohnerinnen und Bewohnern sollten diese Highdecks mit unterschiedlichsten Nutzungen bespielt werden, wie hölzernen Spielplätzen, Hochbeeten und Sitzmöbeln. Diese sind mittlerweile jedoch größtenteils nicht mehr vorhanden.

In ihrer Konsequenz der Trennung von Fußgänger- und Autoverkehr ist die Highdeck-Siedlung einzigartig, weshalb sie im vergangenen Jahr unter Denkmalschutz gestellt wurde. In Abstimmung mit der Eigentümerin und dem Landesdenkmalamt entwickeln wir derzeit ein maßgeschneidertes Konzept für die bauhistorische Bestandsuntersuchung einer so großen Siedlung des Sozialen Wohnungsbaus. Zusammen mit einem anschließenden Denkmalpflegeplan wird das die Grundlage für kommende Sanierungsmaßnahmen bilden.

Mehr Einblicke in die Highdeck-Siedlung gibt es in einem Kurzfilm des Landesdenkmalamtes. Sehen Sie hier!

Fotos: Nachlass Rainer Oefelein